Ein „Sorround-Klangerlebnis“ live


Marcus Bosch, Generalmusikdirektor in Nürnberg, hatte die Idee: zu Richard Wagners 200. Geburtstag sollen die „Meistersinger“ da aufgeführt werden, wo sie auch spielen: Mitten in Nürnberg und unter dem Volk.

Wurde Wagner doch genau an dieser Stelle zu dem Meisterwerk inspiriert, genauer durch eine Schlägerei, die sich in der Stadt abspielte.

 

So wurde der Hauptmarkt am 25. Juli 2013 zu „Wagners grüner Wiese“. Biertischgarnituren bildeten den voll besetzten Biergarten. Und um den Biergarten herum versammelten sich in guter „Klassik-im-Park-Tradition“ noch viele Besucher mit Campingstühlen und Picknickkorb.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alles war sehr gut organisiert. Sogar, als kurz vor Beginn der Veranstaltung Regen einsetzte, kamen die „Engel der Stadt“ und verteilten Regencapes.

 


Enige Besucher diskutierten zwar darüber, dass die Tische nicht „per Platz“ sondern „tischweise“ zu reservieren waren. Aber für mich erschließt sich das System ganz klar, denn anders wäre eine Zuordnung gar nicht möglich gewesen – oder hat jemand Erfahrung mit Platzkarten am Biertisch und der dazugehörigen Bank ?!

 


Während des Vorprogramms mit vielen Interviews prasselte dann der Regen herunter, aber mit Schirm und Regencape war es recht gemütlich, schließlich war es sehr war und wir wussten, wie wir den Abend genießen:



 

Als dann das Orchester den Platz einnahm kam die Sonne wieder raus und ein traumhaftes Sommerkonzert konnte beginnen.

Sechs Chöre, das Orchester der Staatsphilharmonie, mit Musikern an drei verschiedenen Stellen auf der Festwiese, inklusive der Empore der Frauenkirche, rahmten das Publikum buchstäblich ein. Solisten, Chöre und Orchester boten nicht nur einen einzigartigen Hörgenuss sondern ließen die Besucher teilhaben an der Geschichte um den Ritter Walther von Stolzing, seine Tochter Eva, ihren Verehrer Merker Beckmesser, ihren Geliebten David und Hans Sachs.

 

 

Besonders beeindruckt hat mich die Leichtigkeit, mit der Marcus Bosch diese nahezu „360-Grad-Aufführung“ geleitet hat.

 

Für mich war es ein sehr beeindruckendes Erlebnis und ich musste immer wieder mittleidig an die Besucher der Bayreuther Festspiele denken, die im warmen Festspielhaus saßen während ich unter freiem Himmel, wohltemperiert im gemütlichen Campingstuhl dem ursprünglichen Wagner lauschen durfte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nur ein Wehrmutstropfen kam bei mir an: ich hatte einfach die falsche Kamera dabei, das nächste Mal wird es doch wieder die Große sein, die mich begleitet.

Und ich hoffe sehr, dass es ein nächstes Mal geben wird. Nur der Altersdurchschnitt, der könnte noch etwas sinken.